Tier- und Ökogarten Peine

Natur hautnah erleben

Tiere, die hier nicht mehr leben

Kaa, DIE Kornnatter

Kornnattern, als einfach zu haltende Schlangen sollten die Reptilien im Ökogarten vertreten. Dafür suchte ich eine „liebe“ Schlange, die sich jederzeit anfassen ließ.

Sie sollte auch nicht so klein sein, damit man schon einen Eindruck bekam, wie sich eine erwachsene Schlange anfühlt und sich bewegt. Kornnattern werden in Gefangenschaft ca. 15-18 Jahre alt, wussten die Experten, die ich dazu befragte. So ganz einfach war es nicht, aber im Internet fand ich eine nominate Schlange, die wegen Umzugs abgegeben werden musste. Sie sei 15 Jahre alt, war die Auskunft des Vorbesitzers und immer gut zu handlen. Sie fraß problemlos tiefgefrorene Mäuse, auch wichtig für eine sorgenlose Haltung. Ich nannte sie Kaa, da sie schon beeindruckend groß war mit ihren 150cm. Die Experten rieten mir davon ab, so ein altes Tier zu übernehmen, aber der problemlose Umgang mit ihr, war mir am wichtigsten, denn es sollten sie ja auch Kinder gefahrlos anfassen können.

Kaa war ein Glücksfall. Immer lieb, immer problemlos und sie wurde weit über 20 Jahre alt und 1,90m lang.

 

Kaa verstarb 2017 

Unsere Kornnattern

Shakira und Spike

Weitere Kornnattern mussten „angelernt“ werden, da Kaa bei ihrem Kommen schon soo alt war. Dieses Mal wollte ich ganz junge Tiere, die ich selbst auf den Umgang mit Menschen vorbereiten konnte. So kaufte ich Shakira und Spike, sie sollten ein Paar sein, es waren aber doch zwei männliche Tiere. Täglich wurden sie in die Hand genommen und so an Menschen gewöhnt. Sie sind bis heute immer zuverlässig, jeder Zeit aus ihrem Gehege herauszunehmen und bereit, sich auf Menschenhänden zu bewegen.

Die Schlangen werden aus hygienischen Gründen auf trockenen Holzspänen gehalten, so dass Kothäufchen problemlos entfernt werden können. Zum Häuten benötigen die Tiere eine hohe Luftfeuchtigkeit, die sie in ihren „Wetboxen“ aufsuchen können. Diese Boxen sind leere Plastikdosen, in deren Deckel ein Loch eingeschnitten wurde. Sie sind mit feuchtem Moos gefüllt, das täglich mit Wasser besprüht wird. Hat sich ein Tier darin zurückgezogen, wird es nicht aus seinem Gehege genommen. Ebenso, wenn man besonders an den trüben Augen erkennt, dass das Tier sich häuten wird. Dann ist ihm jede Berührung unangenehm. Achtet man so die Bedürfnisse der Schlangen, sind sie immer zufrieden und „arbeitsbereit“, denn ein Unterrichtstag strengt die Tiere deutlich an, so dass mehrere Tiere nötig sind, um keins zu überlasten.

Spike verstarb 2018


Yukon

Eine rote Kornnatter wurde mir als Notfall angeboten, sie musste abgegeben werden. Sie fraß aber nur lebendige Mäuse. Ich musste sie also umgewöhnen, denn die Gefahr, dass Yukon einmal ein Futtertier nicht richtig fing und die Maus die Schlange in ihrer Todesnot beißen könnte, wollte ich nicht eingehen. Diese Bissverletzungen heilen ganz langwierig, das würde bedeuten, dass Yukon diese Zeit nicht im Unterricht einsetzbar wäre. Das aber sollte seine neue Lebensaufgabe werden.

Die Vergesellschaftung mit Shakira und Spike war genau so problemlos wie die Umstellung auf totes Futter. Unsere Schlangen bekommen immer außerhalb ihrer Gehege in speziellen Futterboxen die Mäuse angeboten, so dass sie nie Futter in einer Menschenhand vermuten, die in ihr Gehege greift. Im Gegenteil, sie warten allerhöchstens aufgeregt auf die Hand und kommen schnell angeschlängelt, wenn sie Hunger haben, um endlich zum Futter gebracht zu werden.

Yukon verstarb 2016


Max der Albino

Nachdem Yukon nach einer Verletzung  gestorben war, wurde die Kornnatter Max mit Shakira und Spike vergesellschaftet. Max ist sehr groß und ruhig und lieb wie bisher alle albinotischen Tiere. Er hat jetzt schon eine Länge von 1,60m. 


Pinky, das Fundtier

Traurig, dass Tiere ausgesetzt werden. Wenn man sich ein Tier anschafft, sollte man bis zu seinem Lebensende die Verantwortung für es übernehmen. Wenn unvorhergesehene Umstände das nicht möglich machen, sollte man das Tier mindestens im Tierheim abgeben und nicht seinem Schicksal überlassen. Jeder, der das tut, sollte sich vorstellen, wie es ihm ergangen wäre, hätte man ihn als Kind ausgesetzt…

Pinky wurde also gefunden und musste erst einmal langsam Vertrauen zu Menschenhänden aufbauen. Sobald es möglich war, setzten wir sie mit in das Gehege unserer ruhigsten Kornnattern,  zu Spike und Shakira. Sie ist deutlich kleiner und wahrscheinlich jünger als die beiden, wir wollten sie aber nicht allein halten. So ganz wohl fühlt sie sich aber dort noch nicht, denn sie verkriecht sich häufig in einer Wetbox, bleibt aber friedlich mit jedem und frißt normal. Wir beobachten alle und warten ab wie es sich weiter entwickelt.

Pinky wird regelmäßig auf und  mit Menschenhänden trainiert, das heißt, sie wird trainiert, menschliche Berührung nicht als Gefahr wahrzunehmen, sondern sich mit der und durch die menschliche Körperwärme zu entspannen. Mit Ruhe und Beharrlichkeit wird sie bei mir auch immer schneller ruhig und verharrt auch schon längere Zeit ohne Fluchtambitionen. Bei Fremden bedarf es noch häufigen Trainings, sobald sie meine Stimme oder mich nicht mehr wahrnimmt, wird sie deutlich unruhiger.